Überall hören und lesen wir es: sich um die Bedürfnisse von Kindern zu kümmern ist enorm wichtig. Zu wissen, wie das genau funktionieren sollI, wird allerdings oft einfach vorausgesetzt. Dabei ist das gar nicht so leicht.
Ist es nicht absolut komisch, dass wir vor noch nicht all zu langer Zeit selbst Kinder waren, heute aber oft mit einem riesigen Fragezeichen über dem Kopf vor unseren Kindern stehen. Besonders wenn sie aus scheinbar unerklärlichen Gründen weinen, toben oder sich komplett versperren? Plötzlich stehen wir vor unserem Kind und fragen uns: „Kind, was willst du eigentlich? Warum tust du das?“.
Und während alle um uns herum davon ausgehen, dass wir das schon wissen, denn wir sind ja die Mama/ der Papa, haben wir insgeheim oftmals gar keinen Plan, warum das Kind gerade tut, was es tut!

Einen Plan habe ich hier leider für dich nicht, aber Erklärungen und Wege, die du für dich ausprobieren kannst, damit du die Bedürfnisse von Kindern erkennen lernen kannst.

Warum weint mein Baby?

Es war mitten in der Nacht, als ich aus dem Fenster im Kinderzimmer starrte. Ich ließ mich von dem Lichtschimmer der Laterne auf der Straße vor unserem Haus hypnotisieren. Der Holzboden knarrte rhythmisch unter meinen blanken Füßen, immer wenn ich mein Gewicht abwechselnd auf den linken oder rechten Fuß verlagerte.

Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht mehr, ob ich wirklich mein weinendes Baby beruhigend hin und her wiegte, oder ob ich mich selbst damit beruhigen wollte.

Ich weiß nur noch, dass uns beiden die Verzweiflung ins Gesicht geschrieben stand. Ihr, weil sie mich seit Stunden anschrie und sie sich trotzdem nicht gehört fühlte. Und mir, weil ich einfach nicht verstand, was dieses kleine Menschlein da eigentlich gerade von mir wollte.

„Du hast getrunken, bist trocken, dein Bauch ist weich und für Zähne ist es noch zu früh! Ich wiege dich seit Stunden und trotzdem beruhigst du dich nicht! Was brauchst du gerade?

Natürlich hat mir mein 5 Wochen altes Baby darauf damals keine Antwort gegeben. Und da wir im Kreißsaal nach der Geburt damals auch leider keine Bedienungsanleitung in die Hand gedrückt bekamen, mussten wir es auf die herkömmliche Weise herausfinden:

Wir mussten unsere Tochter beobachten und Dinge ausprobieren. Wir mussten sie kurzgesagt einfach kennenlernen.

Es gibt einfach leider keine Bedienungsanleitung für Babys und kleine Kinder. Wir sind einfach alle viel zu verschieden, als dass das funktionieren könnte. Mal ganz davon zu schweigen, dass wir die eh nicht lesen würden. Wer liest schon Bedienungsanleitungen? 😉

Aber Situationen, in denen wir vielleicht doch einmal hinein lesen würden, die gibt es im Laufe der Zeit, die wir mit unseren Kindern verbringen, immer wieder.

Wenn unser Kind einen Wutanfall bekommt, weil das Brot falsch geschnitten ist.
Wenn es immer wieder andere Kinder haut oder beißt.
Wenn es eigentlich schon trocken ist, und dann aber doch wieder tagelang Unfälle passieren.
Wenn es die Hausaufgaben einfach nicht machen will.
Wenn es sich einfach nicht traut schwimmen zu lernen, oder es viel zu viel Zeit vor irgendeinem Bildschirm verbringt.

Dann stehen wir da, mit dem großen Fragezeichen über unserem Kopf und fragen uns:

Warum tust du das?

Was sind Bedürfnisse eigentlich?

Wenn wir das Verhalten unseres Kindes verstehen wollen, dann ist es hilfreich, wenn wir verstehen, was dahinter steckt.

Abraham Maslow, ein bedeutender Psychologe, fragte sich das auch: Was treibt uns Menschen an? Warum tun wir, was wir tun?

Durch seine Forschungen fand er heraus: Wir alle werden von verschiedenen Bedürfnissen gesteuert.
Wir tun die Dinge, die dazu führen, dass bestimmte Bedürfnisse befriedigt werden. Er hat dafür eine sogenannte Bedürfnispyramide erstellt, die ich hier noch etwas (hoffentlich) verständlicher gemacht habe:

Bedürfnisse von Kindern erkennen

Das heißt: wir machen ein Nickerchen auf dem Sofa, weil wir unserem Bedürfnis nach Ruhe nachkommen wollen.
Wir zahlen unsere Miete regelmäßig, weil das Dach über dem Kopf zu unserem Bedürfnis nach Sicherheit gehört.
Unsere Freunde an rufen wir regelmäßig an, weil wir unserem sozialen Bedürfnis nachkommen wollen.
Wir geben in unserem Job alles, weil wir von unseren Vorgesetzten gern ein Lob ,passend zu unserem Bedürfnis nach Anerkennung, erhalten.
Und wenn wir das alles, mehr oder weniger, erfüllt haben, dann können wir über uns hinaus wachsen und unser Bedürfnis nach Selbstverwirklichung befriedigen. Dann lernen wir vielleicht endlich eine weitere Fremdsprache, weil uns das schon immer interessiert hat.

Maslow ging also davon aus, dass all diese Bedürfnisse aufeinander aufbauen. Die Grundbedürfnisse müssen erfüllt sein, damit wir danach streben können auf die nächste Ebene zu kommen.

Vielleicht kennst du das auch von dir selbst: Wenn du völlig übermüdet bist, wirst du wahrscheinlich wenig Lust dazu haben ein stundenlanges Gespräch mit deiner Freundin zu führen.
Wenn du dringend mal zum Klo musst, kannst du dich vielleicht gerade sehr schwer auf einen Vortrag konzentrieren.

Und wenn ich hungrig bin, dann ist mein Bedürfnis nach Anerkennung überhaupt nicht groß. Da werde ich schlecht gelaunt und mir ist es in dem Moment völlig egal, dass mein Mann das doof findet 😉

Nun haben wir Erwachsene den Kindern aber etwas voraus. Auch wenn Kinder schon total kompetent auf die Welt kommen, fehlt ihnen aber etwas sehr Wichtiges: die Erfahrung. Und in diesem Fall die Erfahrung darin, die eigenen Bedürfnisse hinten an zu stellen.

Wir Erwachsene können das Frühstück mal leicht etwas nach hinten verschieben, weil das Kind erst versorgt werden muss.
Wenn das Baby Hunger hat, dann schreit es.

Wir Eltern wissen nur zu gut, wie es ist, ohne Schlaf aus zu kommen. Unglaublich zu was wir da in der Lage sind, oder?
Wenn unser Kind allerdings müde ist, dann kann es sich selbst nicht mehr den Schlafanzug anziehen. Es kann dann auch keine Hausaufgaben machen oder das Zimmer aufräumen.

Du merkst also: es lohnt sich die Bedürfnisse von unseren Kindern zu erkennen. Denn dann ergibt sich meistens eine Antwort auf die Frage: Was brauchst du gerade eigentlich? Warum tust du das?

Ungestillte Bedürfnisse – Warum es wichtig ist sie zu erkennen

Natürlich ist es enorm hilfreich zu erkennen, was mein Kind gerade eigentlich für ein Problem hat. Es schont die Nerven, wenn ich früh genug erkenne, dass mein Kind gerade eigentlich einfach nur zu müde ist, um das Kinderzimmer picobello aufzuräumen. Dann kann ich ihm/ihr dabei helfen dem Bedürfnis nach Ruhe nachzukommen. Und dann verschiebe ich das Aufräumen auf einen Zeitpunkt bei dem mein Kind ausgeruhter ist.

Aber die Bedürfnisse von Kindern zu erkennen bringt nicht nur friedlichere Stimmung ins Haus. Es ist auch für die Entwicklung unserer Kinder enorm wichtig.

Wie wir oben ja bereits erfahren haben, hat Maslow heraus gefunden, was uns Menschen antreibt. Warum wir tun, was wir tun.
Er wollte aber eigentlich noch viel mehr, denn er wollte wissen, was uns dazu bringt und selbst zu verwirklichen. Was hat Albert Einstein dazu gebracht, ein genialer Mathematiker zu werden?
Maslow wollte wissen, was wir brauchen, um über uns hinaus zu wachsen.

Die heutige Lerntheorie und die Resilienzforschung beruhen auf genau diesen Erkenntnissen und alle bestätigen:

Wenn wir wollen, dass unsere Kinder sich gesund entwickeln, sie stark für die Zukunft sind und von anderen gemocht werden, dann ist es wichtig, dass wir uns um ihre Bedürfnisse kümmern. Und zwar so lange, bis sie gelernt haben für sich selbst zu sorgen. Oder dann irgendwann ihre Bedürfnisse auch mal etwas nach hinten stellen können.

Dass wir unser Baby füttern müssen, weil es sich selbst noch nicht das Ei in die Pfanne schlagen kann, das wissen wir.
Dass unser Baby aber auch auf zu viel Hektik im Raum, zu helles Licht oder zu laute Geräusche reagiert und sich irgendwann von allein nicht mehr beruhigen kann, vielleicht nicht. Dann ist es auf unsere Hilfe angewiesen, wieder zur Ruhe zu finden.

Oder unser Kleinkind, das partout nicht die Jacke anziehen möchte, obwohl es draußen kalt ist. Und das nur, weil es sein Bedürfnis nach Selbstbestimmung nachgeht. Das ist vielleicht auch nicht jedem Erwachsenen direkt klar.

Bedürfnisse von Kindern erkennen, Bild zeigt ein schreiendes Baby im Arm seiner Mutter

Im Fall des nicht zur Ruhe kommenden Babys geht es darum die Grundbedürfnisse zu erfüllen. Sie sind das Fundament unserer Bedürfnisse und wirklich, wirklich wichtig. Schreibabys sind nicht nur ganz arme Würmchen, weil sie Schwierigkeiten haben zur Ruhe zu kommen. Sie haben auch ein erhöhtes Risiko in ihrer weiteren Entwicklung Schwierigkeiten zu bekommen. Denn das Bedürfnis nach Ruhe konnte für längere Zeit nicht gestillt werden, und Körper und Geist brauchen zum wachsen Schlaf.

Dagegen ist es natürlich etwas weniger schlimm, wenn wir mit unserem Kind mal in einen Machtkampf geraten, weil wir der Meinung sind, dass es bei der Kälte wichtig ist, dass es eine Jacke anzieht. Dann kommen wir damit natürlich dem Bedürfnis unseres Kindes, über sich selbst bestimmen zu können, nicht nach. Dieses Bedürfnis kann aber dann und wann mal hinten an stehen.
Wenn wir unser Kind jedoch ständig kontrollieren, vorschreiben, was es zu tun und zu lassen hat, ohne es auch einmal selbst etwas entscheiden zu lassen, dann müssen wir damit rechnen, dass wir unserer Beziehung zu unserem Kind schaden.
Außerdem wirkt es sich auf lange Sicht auch auf das weitere Verhalten unseres Kindes aus. Und schwupps ist da eine Verhaltensauffälligkeit, die sich hätte verhindern lassen können.

Wenn wir also regelmäßig auf die Bedürfnisse unseres Kindes nicht gut genug reagieren, kann sich das schlecht auf unsere Beziehung zu unserem Kind auswirken („Du musst mir helfen, mein Bedürfnis zu stillen, ich schaffe das noch nicht allein! Wenn du das nicht tust, kann ich mich nicht auf dich verlassen und ich fühle mich nicht sicher bei dir).
Es kann sich aber auch schädigend auf das Verhalten deines Kindes auswirken („Du siehst mich und meine Bedürfnisse nicht, also muss ich noch stärker auf mich aufmerksam machen, damit du mich siehst!“).
Und wenn wir die Grundbedürfnisse unseres Kindes nicht beachten, kann es sich sehr schlecht auf die Entwicklung unseres Kindes auswirken („Als Baby hast du mich schreien lassen und nicht getröstet, dadurch habe ich mich unsicher gefühlt und schaffe es heute als Erwachsener nicht mich auf Beziehungen zu anderen Menschen einzulassen“).

Ich muss an dieser Stelle aber unbedingt betonen: Damit das alles passiert, müssen die Bedürfnisse regelmäßig nicht beachtet werden. Unsere Kinder werden nicht dadurch traumatisiert, wenn wir es mal weinen lassen mussten, weil wir kurz vor die Tür mussten, um uns selbst kurz zu beruhigen. Es wird auch nicht aufhören dich zu lieben, nur weil du ein paar Mal NEIN gesagt hast.

Kinder sind hervorragend darin sich anzupassen und sich auf ihre Eltern einzustellen. Es ist, wie so oft: Die Menge macht das Gift.

So lange wir Eltern unsere Kinder und ihre Bedürfnisse regelmäßig im Blick haben, werden sie sich auch gut entwickeln.

Wie wir Bedürfnisse von Kindern erkennen können

Die Bedürfnisse von Kindern zu erkennen ist wirklich nicht leicht. Wir müssen uns in unser Kind hineinversetzen können und wissen was es fühlt. Wir müssen unser Kind gut beobachten und unsere Aufmerksamkeit auf unser Kind lenken. Um die Bedürfnisse unseres Kindes zu erkennen, müssen wir aber vor allem eines: unser Kind kennen lernen.

Wie du weiter oben vielleicht gemerkt hast, können wir selbst nur lernen, wenn unsere Grundbedürfnisse zumindest teilweise erfüllt sind (bei uns Erwachsene reichen ca. 70% aus, meinen die Forscher).

Das heißt also: Willst du dein Kind kennen LERNEN, musst du erst einmal selbst gut für dich sorgen. Das bringt mich direkt zu dem ersten wichtigen Schritt

  1. Selbstfürsorge

    Es ist nicht nur enorm wichtig auf dich selbst gut zu achten, damit du auf andere gut achten kannst, in dem Fall auf dein Kind. Wenn wir als Eltern unseren Kindern vorleben uns gut um uns selbst zu kümmern, auf unsere Bedürfnisse acht geben, dann sind wir ein Vorbild für unsere Kinder. So schauen sie sich das von uns ab und lernen automatisch mit der Zeit auf sich selbst gut zu achten.

  2. Information

    Die Bedürfnisse unserer Kinder zu erkennen steckt tief in uns. Die Natur hat uns damit ausgestattet, dass uns das gelingt. Allerdings fehlt uns die Erfahrung, weil wir heute nicht mehr in großen Familien aufwachsen und uns selten, um kleine Geschwister, Cousins und Cousinen oder Nichten und Neffen kümmern. Wenn wir also selbst Eltern werden, dann wissen wir oft erstmal so gut wie gar nichts über Babys.

    Es ist also immer hilfreich sich zu informieren. Hebammen sind tolle Baby-Experten, die dir hervorragend helfen können, dein Baby zu lesen.

    Nimm dir aber auch gern die Bedürfnispyramide zur Hilfe, die ich für dich entworfen habe. Oder noch besser: trage dich für den Newsletter ein und erfahre rechtzeitig, wenn mein Feinfühligkeits-Workshop online geht. Bis dahin kann ich dir aber auch einige Bücher empfehlen.

  3. Empathie

    Wenn wir unsere Kinder verstehen wollen, dann müssen wir Verständnis aufbringen. Das steckt ja schon im Wort.

    Wenn Kinder sich verstanden fühlen, lernen sie, dass sie einen sicheren Hafen haben, bei dem sie sein dürfen wer und wie sie sind. Dadurch schaffen sie es sich besser auf die Situation einzulassen und bekommen einen guten Zugang zu ihren Gefühlen.

    Das ist enorm wichtig, wenn es dann später einmal dazu kommt, dass sie selbst für ihre Bedürfnisse sorgen müssen. Vielleicht kennst du es aus deiner eigenen Kindheit. Worte wie „Stell dich nicht so an!“ führen heute dazu, dass du dich eher durch Situationen durch quälst, anstatt gut für dich zu sorgen. All so etwas, wollen wir für unsere Kinder später sicher nicht, oder? Deshalb ist es wichtig unseren Kindern liebevoll und verständnisvoll zu begegnen.

    Und uns hilft es in der Situation auch, denn wenn wir verstehen, was hinter dem Verhalten unseres Kindes steckt, dann sind wir selbst gleich etwas ruhiger und können entspannter nach einer Lösung suchen.

    Manchmal wird unsere Fähigkeit die Bedürfnisse unserer Kinder zu erkennen aber auch von schlechten Erlebnissen aus der eigenen Kindheit überschattet. Dann sind wir blockiert und es fällt uns schwer mitfühlend auf unsere Kinder einzugehen.

  4. Beobachten

    Wir Eltern sind Experten für unser Kind, denn niemand verbringt so viel Zeit mit ihnen, wie wir. Ist es nicht total erstaunlich, dass wir Eltern oft in der Lage sind bereits vorher zu bemerken, wenn unser Kind krank wird? Wir bemerken den glasigen Blick oft schon bevor das Fieber ausbricht. Oder wir erinnern sie an den Toilettengang, noch bevor sie überhaupt selbst merken, dass sie gerade von einem Bein aufs andere hüpfen, weil sie mal müssen.

    Das alles geschieht, wenn wir unsere Kinder gut im Blick haben. Wenn wir ihnen unsere Aufmerksamkeit schenken und sie bemerken. Wenn wir lernen auf die Feinzeichen bei unseren Kindern zu achten.

  5. Kennenlernen

    Haben wir ein paar Mal herausgefunden, dass unser Baby ständig aufwacht, wenn es allein im Bettchen liegt, aber viel länger schläft, wenn es Körperkontakt mit Mama oder Papa hat, dann haben wir unser Kind kennen gelernt.
    Wir wissen nun, dass unser Kind den Körperkontakt braucht, um sich sicher zu fühlen und erst dann kann es in den Schlaf fallen. Und vielleicht hilft es uns dann auch später in anderen Situationen, wenn es im Kindergarten eine Pause machen soll, aber nicht zur Ruhe kommen kann. Dann können wir der Erzieherin oder dem Erzieher sagen, dass es mit ein wenig Körperkontakt besser zur Ruhe findet.

    Und wenn wir unser Kind kennen, dann sind wir auch eher in der Lage unserem Kind zu helfen, sich mit sich selbst bekannt zu machen. Vielleicht in dem wir sagen: „Ich sehe du kommst gerade nicht gut zur Ruhe. Komm her, ich nehme dich mal in den Arm, das tut dir gut, da kannst du dich entspannen.“ und schon lernt unser Kind: Ah, wenn ich mal schlecht entspannen kann, hilft es mir, mich an Papa oder Mama zu kuscheln

Der Lerneffekt dabei

Und wenn wir dann also unser Kind kennen, sind wir auch eher in der Lage unserem Kind dabei zu helfen, sich selbst zu helfen. Was ja unser Hauptziel in der Erziehung g unserer Kinder ist. Wir wollen ja alle, dass unsere Kinder irgendwann einmal in der Lage sind, sich selbst gut um sich zu kümmern, selbstständig sind und ihre Herausforderungen bestmöglich allein anpacken können.

Und in diesem Fall, in dem wir gelernt haben, dass sich unser Kind bei Körperkontakt hervorragend entspannen kann, können wir ihm/ihr mit auf den Weg geben: das und das hilft dir, indem wir vielleicht so etwas sagen wie: „Ich sehe dass du gerade ganz hibbelig bist und schlecht zur Ruhe findest. Komm doch gern mal zu mir, ich nehme dich in den Arm und kuschle mit dir. Das tut dir oft gut und du kannst dich entspannen.“

Und schon lernt unser Kind: Ah, wenn ich mal schlecht entspannen kann, dann hilft es mir, mich an Mama und Papa zu kuscheln und kommt vielleicht von ganz allein zu uns, noch BEVOR es überdreht abends Theater macht.

Und das ist kein Traumdenken. Das funktioniert. Wir müssen nur viel Aufmerksamkeit investieren und immer wieder mit unseren Kindern sprechen und so lernen sie gut für sich selbst zu sorgen. Und ist das nicht ein toller Gedanke, wenn wir wissen, dass sich unser Kind selbst super gut kennt und auch bei anderen für sich und seine Bedürfnisse einstehen kann?

Denkzettel

Überlege doch einmal für dich, ob du deine Bedürfnisse gut im Blick hast. Wir haben ja weiter oben bereits erfahren, dass es enorm wichtig ist, für dich selbst gut zu sorgen, damit du einfühlsam auf dein Kind eingehen kannst.
Schreibe dir zum Beispiel mal einige Tage deine Bedürfnisse auf, ins Handy, oder in ein kleines Heft. Schau dir an, wie oft du deinen Bedürfnissen vielleicht eher hättest nachgehen sollen und wann es richtig war, sie aufzuschieben. Wenn du dich mit den einzelnen Bedürfnissen noch nicht so sicher fühlst, dann drucke dir gern meinen Denkzettel aus und stelle ihn dir irgendwo auf, wo du ihn gut im Blick hast.
Wenn es dir nach einiger Zeit immer leichter fällt, versuche das Gleiche mal bei deinem Kind. Frage dich in jeder Situation, in der du unsicher bist, warum sich dein Kind gerade so verhält, welches Bedürfnis dahinter stecken könnte.

Hat dir der Beitrag geholfen?

Dann freue ich mich, wenn du ihn an jemand anderen empfiehlst und du mir dabei hilfst, möglichst viele Familien zu erreichen.

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